The Ivy Years - Bevor wir fallen
Autor: Sarina Bowen
Seitenzahl: 311 Seiten
ISBN: 978-3-7363-0786-5
Erhältlich: hier
Klappentext: Seit einem Sportunfall ist Corey Callahan auf den Rollstuhl angewiesen, doch ihren Platz am renommierten Harkness College will sie auf keinen Fall aufgeben! Im Wohnheim trifft sie auf Adam Hartley – aus dem Zimmer direkt gegenüber. Corey weiß augenblicklich, dass sie das in Schwierigkeiten bringen wird: Denn auch wenn Corey sich von niemandem besser verstanden fühlt als von Adam und sie sich sicher ist, dass es ihm genauso geht – für sie beide gibt es keine Chance ... (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)
Rezension:
Rezension:
Eine einzige falsche Entscheidung, eine
einzige falsche Bewegung und das Leben liegt in Trümmern...
Nachdem Sarina Bowen mit ihrer „True
North“ Reihe ihren Lesern die Schönheit Vermonts nähergebracht
hat, schlägt sie mit „The Ivy Years“ eine ganz andere Richtung
ein und entführt uns auf den Campus des Harkness Colleges! Doch
Bowen wäre nicht Bowen, wenn sie nicht auch ungewöhnliche
Protagonisten einbinden würde, und der Handlung somit einen
besonderen Touch verleiht.
Nachdem ich selbst bisher die „True
North“ Reihe der Autorin kannte, war ich mehr als nur gespannt, wie
sie über die „wilden College Jahre“ schreiben wird. Bereits in
den ersten Seiten merkt man deutlich, dass die Autorin zwar ihren
angenehmen und packenden Stil beibehält, aber zugleich auch einen
neuen und etwas „raueren“ Ton anschlägt. Die Kombination aus
beidem sorgt letztendlich dafür, dass man die Geschichte unglaublich
schnell lesen kann und sich mit jedem Satz in die Handlung verliebt.
Diese startet dabei ab dem ersten Kapitel sehr interessant und baut
sich immer weiter auf, sodass Handlungs- und Spannungsbogen die
meiste Zeit parallel verlaufen und immer wieder neue Überraschungen
erscheinen. Lediglich im letzten Drittel löst sich der vorliegende
Konflikt unrealistisch schnell auf, sodass die Spannung kurzzeitig
absackt.
College-Romane mag es viele geben, doch
ich glaube, die wenigsten von ihnen haben so eine besondere
Protagonistin, wie Corey Callahan sie ist.
Für die junge Studentin war Eishockey
ihr Leben. Als Captain des heimischen Frauenteams und einem Vater als
Trainer drehte sich beinahe alles um ihre Passion. Selbst die Wahl
ihres Colleges wurde nicht unmaßgeblich von ihrem großen Bruder,
der im Team des Harkness Colleges spielte, und dem Spot beeinflusst.
Doch ehe sie sich versieht, zerstört ein tragischer Unfall ihre
Pläne – Coreys Beine sind gelähmt und sie wird wahrscheinlich nie
wieder auf dem Eis stehen. All der Sorgen und Rückschläge zum
Trotz bleibt die junge Frau stur und tritt ihre Zeit in Harkness an.
Noch während sie mit der neuen Situation zu kämpfen hat, macht sie
Bekanntschaft mit Adam Hartley – dem Captain der
Eishockeymannschaft – der aufgrund einer Verletzung ebenfalls im
einzigen behindertengerechten Wohnheim der Anlage lebt. Durch die
Erinnerungen, die er und seine Teamkollegen jedoch bei Corey immer
wieder hervorrufen, scheint die so hoffnungsvoll angetretene Zeit auf
dem College ihre Hürden für die an Gehilfen gefesselte Frau mit
sich zu bringen.
Wer nach dieser kurzen Beschreibung
ewiges Trübsalblasen und bemitleiden erwartet, der ist hier leider
völlig falsch. Ganz im Gegenteil, Corey ist von den Bemutterungen
und vorsichtigen Behandlungen derart genervt, dass sie die Freiheit,
die das College mit sich bring, kaum erwarten kann. Dort zeigt sie
immer wieder die toughe und ironische Person, die sie bereits vor dem
Unfall gewesen zu sein scheint. Doch die Erinnerungen an früher und
das wissen, was sie alles verloren hat, machen ihr immer wieder zu
schaffen. Ablenkung und Trigger ist in diesen Momenten immer wieder
Adam, dem sie nach und nach ihr Vertrauen schenkt und für ihren
Geschmack unpassend nahekommt. Über kurz oder lang haben diese
verschiedenen Einflüsse schließlich zur Folge, dass Corey sich
unglaublich stark weiter entwickelt und neue Seiten von sich entdeckt
und sich neue Ziele setzt.
Sobald Corey Zeit auf dem College
beginnt, kommen viele neue Charaktere hinzu. Neben ihrer neuen
Mitbewohnerin stehen auch Adams Freunde und Teamkollegen auf dem
Plan, die neben vielen unterhaltsamen und teils peinlichen Szenen mit
ihren Auftritten für eine dynamische und lebendige Romanwelt sorgen.
Somit ist die Geschichte nicht ausschließlich auf die Protagonisten
fixiert und die Atmosphäre des Buches fühlt sich überraschend
„echt“ und vielseitig an.
Bewertung:
Im New bzw. Young
Adult Genre trifft man leider immer wieder auf ewig gleiche
Klischees, die mich in mancherlei Hinsicht regelrecht von solchen
Büchern abgeschreckt haben oder zur Folge hatten, dass ich mich an
Romane mit zu jungen Protagonisten nicht mehr heranwage (traurig
aber wahr). Es ist also kaum verwunderlich, dass ich vielleicht ein
wenig mit der Sorge zu kämpfen hatte, dass der wunderbare Eindruck,
den Sarina Bowen mit ihren True North Büchern bei mir hinterlassen
hat, unter „The Ivy Years – Bevor wir fallen“ leiden könnte.
Sobald ich die ersten Seiten gelesen hatte, konnte ich das Buch kaum
aus den Händen legen.
Besonders
beeindruckt hat mich dabei die Art, wie die Autorin von Corey
Behinderung schreibt, sodass man sich hier und da einfach fragen
muss, wie selbstverständlich man sein momentanes Leben als 'normal'
erachtet. Dieses Feeling und die Harmonie zwischen den Figuren und
der Handlung haben mir wieder in Erinnerung gerufen, warum ich solche
Bücher überhaupt lese: Weil man ab und an das Glück hat, auf
solche Schätze zu stoßen.
Alles in allem
kann die „The Ivy Years – Bevor wir Fallen“ jedoch jedem Fan
von ungewöhnlichen Charakteren und wunderschönen Schreibstilen
empfehlen. Ich selbst kann den zweiten Teil der Reihe kaum erwarten!
10/10 bzw. 5/5 Sterne
★★★★★★★★★★
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