Mercenary - Die Carter Akten
Autor: Felix A. Münter
Seitenzahl: 164 Seiten
ISBN: 978-3959626026
Erhältlich: hier
Klappentext: Carter ist käuflich. Der Söldner ist bereits seit Jahren tätig und weiß, dass man nicht zu viele Fragen stellt – vorausgesetzt der Preis stimmt. Sein neuster Kontrakt bringt ihn nach New York, wo ein wohlhabender Klient auf die Dienste des Profis angewiesen ist.
Der Auftrag scheint keineswegs außergewöhnlich zu sein, er ist einer von vielen. Doch bald schon merkt Carter, dass es um mehr geht als um die Aufklärung eines Bankraubs, der laut Aussage des Auftraggebers für die Polizei eine Nummer zu groß sei. Und tatsächlich erfährt der Söldner Kurze Zeit später, was es bedeutet, einer wirklich heißen Spur zu folgen. Carter jagt der Fährte kreuz und quer durch New York, gerät an Gangs, die Mafia und an noch gefährlichere Typen. Der Profi verfängt sich in einem Netz aus Unwahrheiten, Lügen und der Gier skrupelloser Menschen.
Er geht an seine Grenzen, setzt sein eigenes Leben aufs Spiel – und muss sich am Ende der Frage stellen, ob Moral wirklich käuflich ist.
"Carter ist übrigens nicht mein richtiger Name." (Cover, Klappenteyt by Papierverzierer Verlag)
"Carter ist übrigens nicht mein richtiger Name." (Cover, Klappenteyt by Papierverzierer Verlag)
Gnadenlos. Tödlich. Käuflich.
Mit Mr. Carter aus seinem Roman
„Mercenary“ stellt Felix A. Münter jeden 'Frank Martin'
(Protagonist Transporter Filme) in den Schatten. Er arbeitet allein,
effizient und für den richtigen Preis auch gegen alle Regeln. Diese
Kombination ist ebenso vielversprechend wie Münters Stil selbst.
Carters Auftrag wird in einem angenehmen Tempo wiedergegeben, das sich nach und nach gemeinsam mit der Spannung steigert. Dabei trifft
der Protagonist immer wieder auf Rückschläge und kalte Spuren, die
er mit einer imposanten Leichenspur zu überwinden versucht. Obwohl
der aktuelle Auftrag langsam beginnt und seine Zeit braucht, findet
sich der Leser plötzlich in einem Konstrukt aus Lügen wieder, die
unausweichlich auf eine tödliche Jagd zusteuern.
Mr. Carter (was übrigens nicht sein
richtiger Name ist) – seines Zeichens Freiberufler – erhält den
Auftrag die Beute eines Banküberfalls zurück zu beschaffen. Für
den Söldner ist dies eine ziemlich simple Angelegenheit, die eine
großzügige Bezahlung in Aussicht hält. Ein Angebot, dass er nicht
ablehnen kann. Die Hinweise sind aber verwirrend und zeigen ihm ein
anderes Bild auf, als dass die Aussagen des Auftraggebers der
Wahrheit entsprechen können. Eine Tatsache, über die er hinweg sehen
kann, solange der Preis stimmt – Gefahrenzulage inklusive! Denn
eines ist sicher: die Gefahrenzulage ist auf jeden Fall nötig.
Die ersten Seiten sind gelesen und
eines ist klar: Carter ist berechnend, kühl und in jeder Situation
professionell. Er überstürzt nichts und hält sich strikt an den
Plan. In der ersten Hälfte des Romans erhält man als Leser dadurch
vielleicht das Gefühl, dass sein Auftrag etwas zu glatt verläuft
und es mit einem sogenannten „Gary Stu“ Charakter zu tun hat.
Doch dieser Eindruck verfliegt innerhalb weniger Momente, als sich
das Blatt für Carter plötzlich wendet. Ab diesem Moment kommt man
nicht mehr von dem Roman los! Man merkt, dass Carter nicht
unbesiegbar ist, und beginnt mit dem 'Helden' mitzufiebern und zu
bangen. Sodass man sich schließlich fragt, wer hier eigentlich der
'Böse' ist.
Die Riege der Nebencharaktere ist sehr
klein. Hieran merkt man deutlich, dass Carter ein Einzelgänger ist.
Abgesehen von seinen Auftraggebern und den Leichenbergen, die er
hinterlässt, gibt es kaum jemanden, der dem Protagonisten nahe
steht. Die einzige Ausnahme bildet die Ärztin Joan Ulanski – eine
alte Freundin Carters, die sich im Geschäft auskennt.
Betrachtet man diese Umstände, ist er
überraschend, dass die Umwelt weder leer noch trist wirkt. Nicht
jeder Roman ist dafür geschaffen, sich voll und ganz auf seinen
Protagonisten zu fixieren. Doch in Kombination mit Carters
Hintergrund, war es die perfekte Entscheidung.
Bewertung:
Obwohl ich
Actionfilme, Thriller und dergleichen liebe, schafft es leider nicht
jedes Buch dieser Genres mich auf seine Seite zu ziehen, da es immer
wieder eine Gratwanderung zwischen Klischees und ereignisloser
Handlung ist.
Doch allein die
Tatsache, dass Münter diese unglaublich gelungene Ich-Erzähler
Perspektive so gekonnt nutzt und man selbst somit ebenso wenige
Informationen, wie der Protagonist erhält, kann man die Handlung nur
schwer vorhersehen und wird immer wieder überrascht. Auch das 'Ziel'
der Handlung blieb daher beinahe bis zum Ende verborgen und man
musste sich blind auf Carters Erzählungen verlassen.
Der Anfang hat es
mir hingegen etwas schwer gemacht, da mir der Protagonist (wie
bereits erwähnt) zu perfekt erschien und die Handlung durchaus etwas
mehr Action hätte vertragen können. Deswegen hoffe ich umso mehr,
dass der zweite Teil der Carter-Akten genau so gewaltig weiter macht,
wie “Mercenary“ geendet hat, da ich das Buch ab der zweiten
Hälfte förmlich verschlungen habe.
Wer also auf einen
tollen Stil und unvorhersehbare Ereignisse hofft, ist bei „Mercenary“
ebenso goldrichtig, wie Fans von Actionfilmen mit Badass
Charakteren. Ein klares Must-Read!
9/10 bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★★★★★☆
PS
Wenn ihr mehr zu
den Carter Akten wissen wollt, schaut auf Instagram nach den Hashtags
#carterakten #mercenary und #papierverzierer. Dort findet ihr nämlich
Beiträge zur Carter Aktion des Papierverzierer Verlags, wo ich und
einige andere in der Rolle von zugeteilten Charakteren einen weiteren
Fall Carters zu lösen versuchen. Ihr könnt gern mit rätseln!
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