Shadows - Ricco
Autor: Christine Feehan
Seitenzahl: 572 Seiten
ISBN: 978-3-453-31854-0
Erhältlich: hier
Klappentext: Der Milliardär und Playboy Ricco Ferraro kennt kein anderes Leben als das eines Schatten: Als mächtiges Mitglied des Ferraro-Clans kann er Licht und Dunkelheit seinem Willen unterwerfen. Doch als sein ungestümes Temperament und Geheimnisse aus der Vergangenheit nicht nur ihn, sondern seine Familie in Gefahr bringen, muss er handeln. Und die Frau finden, die ihn retten kann – sein Gegenstück. Die Suche scheint aussichtslos, bis eine mysteriöse Fremde in Chicago auftaucht. Nach Monaten in Furcht sehnt sie sich nach Schutz. Und findet ihn in Riccos Armen. Doch die Dunkelheit, die all die Jahre sein ergebener Diener war, droht plötzlich sein größter Feind zu werden ... (Cover, Klappentext by Heyne Verlag)
Rezension:
Rezension:
Eine schicksalhafte Entscheidung in der
Kindheit bestimmt seine ganze Zukunft …
Mit dem Roman „Ricco“ erscheint
endlich der lang ersehnte zweite Teil von Christine Feehans „Shadows“
Reihe. Benannt nach seinem Protagonisten handelt dieser Roman von
Ricco Ferraro, dessen Geheimnisse bereits in Stefanos Buch die
Aufmerksamkeit der Leser auf sich ziehen konnten. Diese Neugierde
wird nun endlich befriedigt, als die dunklen Geheimnisse aus Riccos
Ausbildungszeit in Japan dem Schattengleiter nach Chicago folgen und
alle, die er liebt, in tödliche Gefahr bringen.
Durch den sofortigen Einstieg in die
Handlung und die allgegenwärtige Präsenz der Gefahr baut sich
schnell eine mitreißende Spannungskurve auf, die abgesehen von
einigen Kleinigkeiten bis zum Ende erhalten bleibt. Auch die Fehler
seines Vorgängers wurden umgangen, sodass man das Zusammenspiel
zwischen Charakteren, Atmosphäre, Emotionen und Handlung einfach
lieben muss und das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen
kann.
Die größte Stärke findet sich jedoch
in Riccos Shibari Kunst wieder. Während Stefanos Geschichte durch
die enorme Menge von Erotikszenen gestreckt und langatmig wurde,
verwendet die Autorin die Shibarifährigkeiten ihres Protagonisten
(anders als erwartet) als Ausdruck der Kunstform, wodurch ihre
Charaktere eine beeindruckend Tiefe erhalten und der Handlungsstrang
von Riccos und Marikos Beziehung weder überstürzt noch langsam
erscheint.
Als Mariko Majo bei einem
Vorstellungsgespräch als Ricco Ferraros Fesselmodel erscheint, hegt
sie keinerlei Verführungsabsichten gegenüber dem Millionär. Nein,
ihr Auftrag ist es, den angeblich gewissenlosen Schattengleiter
(Wesen, die durch ihre Fähigkeit durch Schatten zu gleiten und Lüge
und Wahrheit zu hören, die Aufgabe übernehmen Gerechtigkeit walten
zu lassen, wo die menschliche Justiz versagt) zu töten, um das
einzig Kostbare in ihrem Leben zu retten. Doch sobald sie auf den
jungen Mann trifft, schlägt ihr Sinn für Gerechtigkeit Alarm und
die Verbindung ihrer Schatten bestätigt dies nur noch: Sie kann
Ricco nicht töten und so kann sie nur noch versuchen aus ihren
verbleibenden Tagen das Beste zu machen.
Als Ricco die junge Japanerin das erste Mal sieht, lässt ihm das Gefühl, dass seine Vergangenheit ihn
eingeholt hat, nicht los. Doch seine Neugierde gegenüber Marikos
Absichten ist zu groß, als dass er etwas überstürzen will. Und so
lehnt er sich -wenn auch wachsam- zurück und wartet ab. Doch viel zu
schnell ändert sich die Lage und der Tod zieht durch das Ferraro
Gebiet. Für Ricco beginnt damit die gnadenlose Jagd nach dem Feind,
der wirklich jeder sein könnte.
Obwohl man es diesen beiden äußerlich
starken Protagonisten nicht sofort ansehen mag, lauern verletzliche
Seiten in ihrem Inneren, die es ihnen schwer machen Vertrauen zu
fassen. Für war die Kunst des Shibari immer ein Ruhepol, der die
innere Unruhe beschwichtigt hat und im hilft zu entspannen. Dieses
ungewöhnliche Mittel wirkt mit der Zeit auch auf Mariko, die durch
Riccos Kunst Selbstvertrauen und Ruhe erlangt. Dieser gegenseitige
Austausch macht die beiden Protagonisten zu sehr interessanten und
vor allem vielseitigen Charakteren.
Ein Ferraro kommt selten allein! Ich
glaube, es ist kaum nötig zu erwähnen, dass mit Ricco auch die
ganzen anderen Ferraros ihre Auftritte haben. Was jedoch neu ist,
dass sie – meiner Meinung nach – viel mehr Zeit bekommen als in
„Stefano“. Die wichtigere Rolle, welche die Familie somit erhält,
sorgt für viele spannende und liebevolle Momente sowie für neue
Einblicke in deren Persönlichkeit, sodass man zum Beispiel die
Geschichte von Emme kaum erwarten kann! Aber mit Marikos japanischer
Herkunft und Riccos Vergangenheit kommen auch sehr viele neue
Charaktere hinzu, die den typischen Lebensstil der „perfekten
Fassade“ haben. Es ist beeindruckend zu sehen, wie gut die diese
Charaktere dargestellt hat. Die Vielfalt der Charaktere schaffen
dadurch eine lebendige Welt, die das Protagonistenpaar gut ergänzt.
Bewertung:
Nachdem
mir die Idee der „Shadows“-Reihe im Vorgänger „Stefano“
bereits so fasziniert hat, aber die Geschichte des ältesten Bruders
noch einige Schwächen hatte, wollte ich „Ricco“ unbedingt eine
Chance geben. Und ich kann nur sagen, zum Glück habe ich es getan!
Nach
den ersten Eindrücken in „Stefano“erwartet man einfach einen
Player. Doch sobald man realisiert, dass Ricco Shibari nur als Kunst
sieht und seine Models die Leinwand sind, muss man einfach dahin
schmelzen.
Mit
dem zweiten Band der „Shadows“ Reihe hat Christine Feehan somit
eine schöne Balance aus Action, Gefahr und Erotik geschaffen, die
hinter der Kulisse der Schattengleiter einfach Spaß macht!
Ricco
erhält von mir eine klare Leseempfehlung!
10/10 bzw. 5/5 Sterne
★★★★★★★★★★
PS Ich möchte mich herzlich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal von Randomhouse für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanken. Dies nimmt jedoch in keinster Weise Einfluss auf meine persönliche Meinung.
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