Hot Mama
Klappentext: Fiona Fine ist die heißeste Fashion-Designerin in Bigtime, New York. Buchstäblich. Denn nach Feierabend wird Fiona zu Fiera, einer Superheldin mit Feuerkräften. In letzter Zeit musste Fiona viel durchmachen, besonders der Tod ihres Verlobten macht ihr zu schaffen. Aber sie will sich nicht unterkriegen lassen und neu anfangen, daher scheint es gutes Karma zu sein, als Fiona den sexy Geschäftsmann Johnny Bulluci auf der Hochzeit einer Freundin kennenlernt. Nur leider tauchen neue Superschurken auf und crashen die Hochzeit. Fiona weiß nicht, worauf sie aus sind, aber wenn sie es nicht herausfindet, ist sie diejenige, die dieses Mal in Flammen aufgehen könnte … (Cover, Klappentext by Piper Verlag)
Rezension:
Ihr Element ist das Feuer; ihr
Gegner das Schicksal...
Nachdem die Autorin Jennifer Estep mit
ihrem Roman „Karma Girl“ nach Big Time entführt hat, geht es nun
endlich mit „Hot Mama“ weiter. Anders als im Vorgänger ist nicht
mehr Karmen Cole die Protagonistin, sondern die Superheldin 'Fiera',
deren Verlobter von der Superschurken Gruppe 'Terrible Trinity'
ermordet wurde.
Auch in diesem Band ist Esteps
Schreibstil wieder sehr flüssig und angenehm schnell zu lesen. Doch
auch der Witz und Humor sowie die überspitzte Darstellung der
typischen Superheldenklischees dürfen nicht fehlen und runden somit
die Handlung ab. Trotz dieser lockeren Stimmung gibt es immer wieder
spannende Abschnitte, in denen das Leben der Superhelden am seidenen
Faden hängt, wodurch eine gute und ausgeglichene Mischung der
Emotionen wächst.
Die Modedesignerin Fiona Fine ist neben
der Führung ihrer kostspieligen und berühmten Modemarke nachts als
Superheldin „Fiera“ in Big Time unterwegs und grillt wortwörtlich
die Superschurken der Stadt. Doch nach dem Tod ihres Verlobten vor
über einem Jahr brodeln unter ihrer Haut Flammen der Wut und Trauer,
die sie zu einer recht explosiven Person machen. Über all die Monate
hinweg erkennt aber auch Fiona, dass es so nicht weiter gehen kann
und sie nach vorn blicken muss … und was ist dafür der bessere
Weg, als sich eine heiße Affäre anzuschaffen, um neu Fuß in der
Datingwelt zu fassen? Nach ihrer Auffassung offensichtlich nichts,
weshalb sie und der Bruder von Fionas Modekonkurrentin Johnny Belucci
sich bald sehr gut verstehen. Doch auch ehr hat seine Geheimnisse und
ist auf einem blutigen Rachefeldzug, den die Superheldenseite „Fiera“
nicht akzeptieren kann.
Somit ergibt sich schnell ein Konflikt
zwischen den persönlichen Wünschen von Fiona Fine und dem Drang
nach Gerechtigkeit der feurigen Fiera, die nun einmal der Zivilistin
überwiegt. Und als währe die Aussicht auf eine Auseinandersetzung
mit ihrem Geliebten noch nicht kräftezehrend genug, meldet sich
immer wieder das schlechte Gewissen gegen über dem verstorbenen
Verlobten … . Die Art, auf welche die Superheldin lernt, die
Vergangenheit loszulassen und nach von zu blicken, ist dabei von
Estep sehr gut beschrieben und zeigt eine neue Seite der
Protagonistin, die man so nie erwartet hätte.
Nachdem man in Band eins Striker und
Karma Girl 'nach schmachten' durfte, sind sie in diesem Teil aufgrund
ihrer Flitterwochen so gut wie gar nicht vertreten, weshalb die Last
der Sicherheit von Big Time auf den Schultern von Hermit, Fiera und
Mr Sage, sowie einigen anderen Superhelden ruht. An für sich ist
dies eine sehr interessante Idee, doch schnell wurde diese
Konstellation sehr langweilig und man konnte nur noch hoffen, dass
die Turteltauben schnell zurückkommen. Durch die Einblicke in
Fionas Leben sind aber auch neue Charaktere, wie die Reporterin Erica
Songe oder ihre Angestellten hinzugekommen, welche die Pattsituation
unter den Superhelden etwas aufgelockert haben. Dennoch hat die
Atmosphäre des Romans ohne Sam und Karmen einen Abbruch bekommen.
Bewertung:
Man merkt deutlich, dass es sich bei
der neuen Protagonistin um eine völlig andere Persönlichkeit
handelt. Sowohl die Herangehensweisen an die Handlung als auch die
Charakterbeziehungen haben sich verändert und gehen neue Wege. Dabei
bleibt dieses unterhaltsame 'Marvel-Feeling', welches bereits im
ersten Band durch die vielen Überspitzungen aufgetreten ist,
erhalten und bringt den Leser immer wieder zum Schmunzeln. Und die
Handlung lässt den einen die Seiten förmlich inhalieren.
Als einzigen großen Minuspunkt kann
man die Abwesenheit von Karma Girl sowie den seltsamen Romantitel
sehen. Nachdem Karmen in Band eins noch eine taufrische Superheldin
war, wäre jetzt die perfekte Möglichkeit gewesen, um ihre
Entwicklung zu zeigen.... eine unglaubliche Chance, die leider vertan
wurde …
8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆
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