Das große Buch der Schurken
Klappentext: Was wäre die Welt ohne Schurken? Unfassbar langweilig: Sherlock Holmes ohne Moriarty, Paris ohne Fantômas oder gar das Monster ohne Frankenstein? Im Herrn der Ringe würde vermutlich ununterbrochen gepicknickt, Alice würde den lieben langen Tag nur durchs Wunderland hopsen und Hannibal Lecter an Sojawürstchen knabbern. Schurken machen das Leben erst spannend, das unserer Helden und natürlich auch unseres. Martin Thomas Pesl hat die 100 genialsten und coolsten Bösewichte der Weltliteratur zur verschmitzten Schurkenparade versammelt. Mit Illustrationen und Schurkenskala.(Cover, Klappentext by btb Verlag)
Rezension:
Rezension:
Wenn der Held nicht gegen einen
Bösewicht oder eine Bedrohung kämpfen könnte, wäre er kein Held …
und wenn es keinen Bösewicht gäbe, wäre das Buch vermutlich
ziemlich langweilig, oder nicht?
In Martin Thomas Pesls Sammlung „Das
große Buch der Schurken: die 100 genialsten Bösewichte der
Weltliteratur“ trifft sich alles, was Rang und Namen hat und zeigt
sich dabei von seiner teuflischsten Seite. Ob Sauron, die Böse Hexe
des Westens, Frankenstein, Lord Dracula oder sämtliche bösen
Stiefmütter der Gebrüder Grim... sie werden von Pesl
auseinandergenommen und dem Leser von ihrer besten - oder besser
gesagt schlechtesten Seite – präsentiert. Angepasst an den
jeweiligen Antagonisten gibt es somit eine interessante Auflistung
der Stärken und Schwächen oder ein Bewertungssystem für
Grausamkeit und Tücke in der Aufmachung eines kurzen Steckbriefs
gepaart mit Erläuterungen, Zitaten und wirklich schön gezeichneten
Karikaturen.
Der Autor unterteilt die Bösewichte
bei dieser Reise in verschiedene Hauptkategorien wie „Die
Psychopathen“, Die Berserker“ oder gar „fatale Frauen“. Somit
wird es um einiges leichter, gezielt Kandidaten zu finden oder sich
auf einem bestimmten Gebiet neues Wissen über die Charaktere
anzueignen.
Während des gesamten Romans wird der
Leser von Martin Thomas Pesls Stil begleitet, der bereits recht
unterhaltsam mit seinem Vorwort begann. Und genau diese schöne Art
des Erzählens zieht sich auch weiter durch die vielen verschiedenen
Kapitel und Kategorien hindurch. Es macht Spaß durch die
Doppelseitigen 'Kapitel' zu schmökern und der dunklen Seite einen
kurzen aber umso spannenderen Besuch abzustatten.
Bewertung:
„Das
große Buch der Schurken“ ist in seiner Funktion als
Bösewicht-Sammlung wirklich gelungen. Die Art und Weise, wie Pesl
die Informationen rund um die heimlichen Stars jedes Romans
zusammengetragen hat, ist sehr unterhaltsam und zugleich spannend und
informativ.
Die
Vielfalt, die das kleine Büchlein dabei birgt, ist beeindruckend. Ich
selbst kannte (gut geschätzt) nur etwa ein Drittel der Bösesten der
Bösen und entdecke immer wieder neue, wenn ich das Buch aus dem
Regal ziehe und durch die Seiten blättere.
Das
Highlight ist dabei ganz klar die schöne Aufmachung der einzelnen
Seiten und die Darstellung der Charaktere, die das diesem Buch eben
nicht eines dieser langatmigen Lexika machen.
Doch
auch ich muss sagen, dass wahrscheinlich nicht alle 'Typen'
nachvollziehbar sind. (Ja. Ich weiß, es gibt bei mir immer etwas zu
'meckern' ^^) Der Rabe 'Nevermore' aus E. A. Poes Gedicht „Der
Rabe“ ist meiner Meinung nach beispielsweise nicht als sogenannter
Bösewicht zu erachten und Berühmtheiten, wie Jack the Ripper, der
bereits in vielen Romanen sein Zuhause gefunden hat, bleibt außen
vor. Natürlich sind diese Einwände 'quengelig' und ich kann den
Autor verstehen, wenn er diese Charaktere gezielt mitgenommen oder
ausgelassen hat … Dennoch finde ich es schade, dass die Grenzen
des 'Böseseins' dadurch etwas verwaschen und man durch Pesls Charakterdarstellung ab und zu gespoilert wird.
Abschließend
lässt sich jedoch sagen, dass diese Sammlung der Bösen eigentlich
in jedes Bücherregal – das etwas auf sich hält – gehört und
eine wunderbare Unterhaltung für Wartezimmer, Zugfahrten usw. ist.
9/10 bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★★★★★☆
PS Ich möchte mich herzlich bei btb Verlag und dem Bloggerportal von Randomhouse für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanken. Dies nimmt jedoch in keinster Weise einfluss auf meine persönliche Meinung.
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