Das große Buch der Schurken

Erscheinungsdatum: 09.01.2018

Autor: Martin Thomas Pesl

Seitenzahl: 246 Seiten

ISBN:
  978-3-442-71603-6

Erhältlich: hier


Klappentext: Was wäre die Welt ohne Schurken? Unfassbar langweilig: Sherlock Holmes ohne Moriarty, Paris ohne Fantômas oder gar das Monster ohne Frankenstein? Im Herrn der Ringe würde vermutlich ununterbrochen gepicknickt, Alice würde den lieben langen Tag nur durchs Wunderland hopsen und Hannibal Lecter an Sojawürstchen knabbern. Schurken machen das Leben erst spannend, das unserer Helden und natürlich auch unseres. Martin Thomas Pesl hat die 100 genialsten und coolsten Bösewichte der Weltliteratur zur verschmitzten Schurkenparade versammelt. Mit Illustrationen und Schurkenskala.(Cover, Klappentext by btb Verlag)



Rezension:
Wenn der Held nicht gegen einen Bösewicht oder eine Bedrohung kämpfen könnte, wäre er kein Held … und wenn es keinen Bösewicht gäbe, wäre das Buch vermutlich ziemlich langweilig, oder nicht?

In Martin Thomas Pesls Sammlung „Das große Buch der Schurken: die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur“ trifft sich alles, was Rang und Namen hat und zeigt sich dabei von seiner teuflischsten Seite. Ob Sauron, die Böse Hexe des Westens, Frankenstein, Lord Dracula oder sämtliche bösen Stiefmütter der Gebrüder Grim... sie werden von Pesl auseinandergenommen und dem Leser von ihrer besten - oder besser gesagt schlechtesten Seite – präsentiert. Angepasst an den jeweiligen Antagonisten gibt es somit eine interessante Auflistung der Stärken und Schwächen oder ein Bewertungssystem für Grausamkeit und Tücke in der Aufmachung eines kurzen Steckbriefs gepaart mit Erläuterungen, Zitaten und wirklich schön gezeichneten Karikaturen.

Der Autor unterteilt die Bösewichte bei dieser Reise in verschiedene Hauptkategorien wie „Die Psychopathen“, Die Berserker“ oder gar „fatale Frauen“. Somit wird es um einiges leichter, gezielt Kandidaten zu finden oder sich auf einem bestimmten Gebiet neues Wissen über die Charaktere anzueignen.
Während des gesamten Romans wird der Leser von Martin Thomas Pesls Stil begleitet, der bereits recht unterhaltsam mit seinem Vorwort begann. Und genau diese schöne Art des Erzählens zieht sich auch weiter durch die vielen verschiedenen Kapitel und Kategorien hindurch. Es macht Spaß durch die Doppelseitigen 'Kapitel' zu schmökern und der dunklen Seite einen kurzen aber umso spannenderen Besuch abzustatten.

Bewertung:
„Das große Buch der Schurken“ ist in seiner Funktion als Bösewicht-Sammlung wirklich gelungen. Die Art und Weise, wie Pesl die Informationen rund um die heimlichen Stars jedes Romans zusammengetragen hat, ist sehr unterhaltsam und zugleich spannend und informativ.
Die Vielfalt, die das kleine Büchlein dabei birgt, ist beeindruckend. Ich selbst kannte (gut geschätzt) nur etwa ein Drittel der Bösesten der Bösen und entdecke immer wieder neue, wenn ich das Buch aus dem Regal ziehe und durch die Seiten blättere.

Das Highlight ist dabei ganz klar die schöne Aufmachung der einzelnen Seiten und die Darstellung der Charaktere, die das diesem Buch eben nicht eines dieser langatmigen Lexika machen.

Doch auch ich muss sagen, dass wahrscheinlich nicht alle 'Typen' nachvollziehbar sind. (Ja. Ich weiß, es gibt bei mir immer etwas zu 'meckern' ^^) Der Rabe 'Nevermore' aus E. A. Poes Gedicht „Der Rabe“ ist meiner Meinung nach beispielsweise nicht als sogenannter Bösewicht zu erachten und Berühmtheiten, wie Jack the Ripper, der bereits in vielen Romanen sein Zuhause gefunden hat, bleibt außen vor. Natürlich sind diese Einwände 'quengelig' und ich kann den Autor verstehen, wenn er diese Charaktere gezielt mitgenommen oder ausgelassen hat … Dennoch finde ich es schade, dass die Grenzen des 'Böseseins' dadurch etwas verwaschen und man durch Pesls Charakterdarstellung ab und zu gespoilert wird.

Abschließend lässt sich jedoch sagen, dass diese Sammlung der Bösen eigentlich in jedes Bücherregal – das etwas auf sich hält – gehört und eine wunderbare Unterhaltung für Wartezimmer, Zugfahrten usw. ist.

9/10  bzw. 4,5/5 Sterne
★★★★★☆

PS Ich möchte mich herzlich bei btb Verlag und dem Bloggerportal von Randomhouse für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanken. Dies nimmt jedoch in keinster Weise einfluss auf meine persönliche Meinung.


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