Die Sklavin des Wüstenprinzen
Erscheinungsdatum: 01.01.2017
Autor: Lily Monroe
Seitenzahl: 312 Seiten
ISBN: 978-3-86495-283-8
Erhältlich: hier
Klappentext:
Topaz Garnet, eine für das Jahr 1880 emanzipierte Französin, ist auf dem Weg nach Tunesien, als sie in das Nachbarland Alqadima verschleppt wird. Der Wüstenstaat ist vor allem für eins bekannt: Für seine rauen Krieger.
Topaz landet als Lustsklavin bei Scheich Karim ben Said al-Wahhab, einem erklärten Feind der Franzosen. Während Topaz ständig an Flucht denkt, erliegt sie dem Zauber der Wüste, dem Zusammenhalt der Beduinen und dem leidenschaftlichen Scheich.
Karim will Topaz für die Sünden ihres Volkes büßen lassen, doch egal, was er sich einfallen lässt, die unbeugsame Französin zerbricht nicht, und so verliert Karim, der Grausame, sein Herz an seine Feindin.
Falsche Beschuldigungen und eine unerwartet auftauchende Widersacherin treiben jedoch einen Keil zwischen die beiden … (Cover, Klappentext by Plaisir d'Amour Verlag)
Autor: Lily Monroe
Seitenzahl: 312 Seiten
ISBN: 978-3-86495-283-8
Erhältlich: hier
Klappentext:
Topaz Garnet, eine für das Jahr 1880 emanzipierte Französin, ist auf dem Weg nach Tunesien, als sie in das Nachbarland Alqadima verschleppt wird. Der Wüstenstaat ist vor allem für eins bekannt: Für seine rauen Krieger.
Topaz landet als Lustsklavin bei Scheich Karim ben Said al-Wahhab, einem erklärten Feind der Franzosen. Während Topaz ständig an Flucht denkt, erliegt sie dem Zauber der Wüste, dem Zusammenhalt der Beduinen und dem leidenschaftlichen Scheich.
Karim will Topaz für die Sünden ihres Volkes büßen lassen, doch egal, was er sich einfallen lässt, die unbeugsame Französin zerbricht nicht, und so verliert Karim, der Grausame, sein Herz an seine Feindin.
Falsche Beschuldigungen und eine unerwartet auftauchende Widersacherin treiben jedoch einen Keil zwischen die beiden … (Cover, Klappentext by Plaisir d'Amour Verlag)
Rezension:
Die raue Wüste, gefährliche Stämme
und eine Französin, die nichts anderes als ihre Freiheit will.
In Lily Monroes Roman „Die Sklavin
des Wüstenprinzen“ eröffnet die Autorin dem Leser eine Zeit und
eine Welt, in der Sklaverei alltäglich ist und man seine Töchter
ohne zu zögern an den Höchstbietenden verkauft.
Man begleitet die Protagonistin Topaz
auf ihrem abenteuerlichen Weg in die ersehnte Freiheit und lernt eine
fremde Kultur mit interessanten Charakteren kennen.
Der Roman wird dabei ausschließlich
aus der Sicht der Französin Topaz Garnet wiedergegeben und baut mit
der Zeit eine interessante Spannung auf, die sich aufgrund der
Unsicherheit und Ungewissheit, die man gemeinsam mit der jungen Frau
durchlebt, immer weiter steigert und entwickelt. Die Seiten fliegen
ab diesem Moment nur so durch die Hände des Lesers und entführen in
die raue und zugleich magische Welt des Orients.
Die orientalischen Sitten und Bräuche
der Romanwelt, die unsereins völlig fremd, wenn nicht sogar falsch
erscheinen, unterstützen den sich steigernden Handlungsbogen
zusätzlich. Man will als Leser ab einem gewissen Punkt einfach nur
noch eingreifen und die Handlung beeinflussen, so sehr können die
Geschehnisse des Buches reizen. Doch leider sind es auch eben diese
„kulturellen Einschränkungen“, die besonders die emotionale
Ebene stark einschränken und eine nachvollziehbare, tiefe Beziehung
zwischen den Charakteren erschweren. Und obwohl man weiß, dass es
sehr wahrscheinlich nicht der Fall ist, erwecken die kalten Fassaden
mancher Figuren den Eindruck einer stumpfen, einseitigen
Persönlichkeit.
Die junge Französin Topaz Garnet will
eigentlich nur eines... ihr Leben in Freiheit leben; ohne
Abhängigkeit von einem Mann ihren eigenen Weg gehen. Doch bei eben
diesem Versuch geschieht das Unfassbare, als sie auf ihrem Schiff
nach Tunesien angegriffen und an einen Sklavenhändler verscherbelt
wird. Innerhalb kürzester Zeit findet sie ich in einer fremden
Kultur wieder und versteht die Welt nicht mehr. Die einheimischen
Frauen, die Topaz Schicksal teilen, sehen es als eine „Ehre“ an
einen wohlhabenden Mann als Sklavin oder 3. Ehefrau verkauft zu
werden und ihre französische Abstammung scheint niemanden zu
interessieren -außer den Sklavenhändler, der zusätzlichen Profit
wittert. Aber egal wie oft die Französin weiterverkauft werden soll,
egal welche Qualen die Herren ihr antun wollen, ihr Geist bleibt
stark und ihr Wille, die Freiheit zu erlangen, ungebrochen.... bis
sich Topaz plötzlich als Sklavin des Scheichs Karim in der weiten
Wüste wiederfindet.
Anfangs merkt man sehr deutlich, welch
eine starke und freiheitsliebende Persönlichkeit mit der jungen
Topaz geschaffen wurde. Sowohl ihre innere als auch ihre tatkräftige
äußere Rebellion gegen ihre Unterdrücker machen sie zu einer
authentischen und nahbaren Figur, mit der man mitfühlen kann. Doch
je länger sie unter Karims Einfluss steht, umso nachgiebiger wird
sie. Ein paar (un-)freiwillige sexuelle Handlungen und ihr lauter
Protest verstummt beinahe vollkommen. Und obwohl sich Topaz
gedanklich versucht zu rechtfertigen, kann man nicht bestreiten, dass
ihr Charakter in dieser Hinsicht eine starke Rückentwicklung seit
dem Beginn des Romans vollzogen hat.
Im Gegensatz zur Aufopferung ihrer
persönlichen Prinzipien, lernt Topaz jedoch auch eine neue
Lebensweise kenne , die ihre Ansichten bezüglich der Gemeinschaft
stark verändern. Sie beginnt den vertrauten Lebensstil der
Wüstenbewohner zu lieben und zu achten, sodass ebenso Zweifel an der
französischen Lebensweise in ihr aufkeimen und sie in einen inneren
Konflikt gerät.
Doch nun zu den Nebencharakteren.
Diese werden eindeutig von Karim
angeführt, denn obwohl er eine wichtige Rolle im Roman spielt,
erfährt man von ihm sehr wenig, sodass ich ihn nur hier einordnen
kann. Mit seinem Franzosenhass ist der Scheich die treibende Kraft
des Buches und hat unter allen Charakteren den größten Einfluss auf
Topaz. Leider ist er damit auch so gut wie der einzig erwähnenswerte
Nebencharakter. Andere wichtige Figuren, wie Vega, die Heilerin
Maryam und Bassam erhalten zwar bedeutsame und kurzfristige
Auftritte, doch keine von ihnen trägt zu einer dynamischen und
realistischen Romanwelt bei, sodass diese oftmals wie eine
Bühnenkulisse wirkt und mehr Tiefe aufweisen könnte.
Bewertung:
Mit
dem Roman „Die Sklavin des Wüstenprinzen“ von Lily Monroe ist im
Plaisir d'Amour Verlag ein interessanter Roman mit ungewöhnlicher
Umgebung und vielversprechender Handlung veröffentlicht worden.
Sowohl Umgebung, als auch Charaktere und Handlung passen gut zusammen
und bieten dem Leser ein gutes Gesamtbild.
Dennoch
hatte ich häufig das Gefühl, dass die Romanwelt stumpf und
gekünstelt wirkt, sodass es mir nicht immer leicht fiel, bei der
Handlung zu bleiben.
Die
anfänglichen Stärken der Charaktere Topaz und Karim, die durch
Temperament und Verschwiegenheit eine interessante Mischung erzeugt
haben und die Spannung aufrechterhielten, werden dem Roman mit der
Zeit für meinen Geschmack jedoch zum Verhängnis. Topaz beugt sich
zu sehr ihrem Herren und verliert ihre besonderen
Persönlichkeitsmerkmale, sodass ihr Handeln teils auf Unverständnis
bei mir gestoßen ist. Karim hingegen gelingt es nicht, aus seinem
Schutzwall herauszutreten, bis kurz vor Ende des Romans und selbst da
kann man seine Gefühle und Gedanken nur schwerlich einschätzen.
Durch
diese zwei Kritikpunkte kommt für meinen Geschmack einfach keine
richtige Beziehung zwischen den beiden Charakteren Topaz und Karim
zustande. Es wirkt vielmehr, als würde dieser Part erst nach dem
Ende der Geschichte fernab von den Augen der Leser entstehen.
Trotz
dieser Kritikpunkte ist „Die Sklavin des Wüstenprinzen“ ein guter
Roman für Liebhaber des Genres. Die Handlung bietet sowohl Drama als
auch eine gute Portion Action und Intrigen, die über einige Mängel
hinwegblicken lassen.
Innerhalb seines Genres erhält der Roman daher von mir 4/5 Sterne.
Doch außerhalb des Genres nur 3,5/5
7/10 bzw. 3,5/5 Sterne
★★★★★★★☆☆☆
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