[Buchbesprechung] Illuminae - Illuminae files 01

Wie ich bereits in meiner Rezension zu "Illuminae" von Amie Kaufman und Jay Kristoff geschrieben habe, gibt es Unmengen zu diesem Roman zu sagen, weshalb ich ihr noch einmal alle meine Gedanken zu dem Buch (INKLUSIVE SPOILER) los werden möchte.

Ich versuche mich so kurz, wie irgend möglich zu fassen :)

Wie einige von euch vielleicht wissen, steckt in mir ein gigantischer Scifi-Nerd, der mit Serien wie "Andromeda" und "Earth: final conflict" des Science-Fiction-Gottes Gene Roddenberry (er ist der Schöpfer von Star Trek) oder sämtlichen Ablegern des "Stargate" Franchises aufgewachsen ist. Kein Wunder also, wenn darüber auch heute noch mit anderen in Pausen usw. lebendig darüber diskutiert und gefachsimpelt wird.
Gemessen dieser Vorgeschichte stolpere ich also nichts ahnend durch eine Instagramleserunde von Ina (@cozydayscoffeebooks) über dieses Buch in eine Handlung hinein, die sich anfühlt, als währe man plötzlich mitten in einer der genannten Serien oder besser, als sitzt man in Form eines Captains oder Generals vor den Akten und erfährt die Einzelheiten einer unglaublichen Verschwörung, die unausweichlich in einem Krieg ausufern wird... Das ist der Moment, in dem der Fan in mir erwacht ist, förmlich von dem Buch aufgesaugt wurde und die Fantasie ausgebrochen ist ;)

Und damit wären wir - neben dem unglaublichen Stil der Autoren - bei dem ersten Punkt, der ein paar Spoiler beinhalten könnte ...
Dadurch, dass die Geschichte ausschießlich durch die Akten erzählt wird, bleibt natürlich unglaublich viel offen, wo man selbst Schlüsse ziehen kann.

Beispielsweise die "Flecken" auf manchen Akten: es ist immer wieder unterhaltsam, wie auf Top Secret Forschungsakten die typischen kreisrunden Kaffeebecherabdrücke landen können, ohne dass ein Vorgesetzter einen Tobsuchtsanfall bekommt .. aber naja .. soll's auch geben. Doch ich möchte eigentlich auf die Tropfen hinaus, die hier und da zu sehen waren.
Spätestens, nachdem man den Forschungsbericht der Copernicus/Hypatia Forscher/Ärzte gelesen hat, der anfangs ein paar Tröpfchen hatte und später von Blut überströmt war, musste ich mich bei jedem dieser schwarz weiß Flecken fragen "Ist das nur ein Kaffeefleck oder ist da auch etwas passiert, was man nicht erfährt?" Wie ging es euch da, hatte mich das Buch einfach zu sehr im Griff, oder gibt es Gleichgesinnte? ;)

Ein weiterer großer Punkt ist AIDAN - die KI der Alexander. Es ist mir bisher nur selten passiert, dass ich auf den offensichtlichen Bösewicht keinen Hass oder dergleichen empfinden konnte. Die Tatsache, dass AIDANs Systeme beschädigt wurden, haben ihn für mich viel mehr zu einem Opfer gemacht, weshalb das ganze Buch von Bedrohung, Feinden und dem Kampf ums Überleben handelt, ohne einen klaren, sichtbaren Feind zu bieten, den man als Leser abgrundtief hassen kann (BeiTech zählt da für mich nicht wirklich ... die Lincoln hat die Flotte zwar gejagt, doch über die Bewegründe oder die Personen hat man bis zum Ende kaum etwas gewusst).
Hinzu kommt, dass sobald Kady mit AIDAN in Kontakt kommt, er immer wieder beteuert, dass er nur das Richtige tut und fest daran glaubt, die Flotte zu retten. Dies und der Umstand, wie man sich im letzten Drittel durch seine Systeme gelesen hat, haben ihr für mich unglaublich sympathisch gemacht. Innerlich hat mich dann der Gedanke verfolgt "Von mir aus kann Ezra das Zeitliche segnen (so traurig es auch ist), aber wehe AIDAN geht drauf, dann weigere ich mich, weiter zu lesen!". Deswegen hat mich auch die ganze Zeit die Hoffnung verfolgt, dass sich ein Teil von Aidan auf dem Tablet befindet. Und zum Glück hatte ich recht.
War das für euch auch offensichtlich bzw. die große Hoffnung?

Und damit zum letzten und eigentlich ziemlich allgemeinen Punkt: Wie zur Hölle haben es die Autoren geschafft, dass man um Charaktere trauert, die man durch gerade einmal eine E-Mail oder zwei Sätze kennt?!
Ganz ehrlich: egal ob McNulty (wo ich bis zum bitteren Ende gehofft habe, dass er nicht infiziert ist), die Copernicus Chefärztin, die etwas mit ihrem Captain hatte und von einer eifersüchtigen, infizierten Kollegin umgebracht wurde (genau die, die ich oben bereits erwähnt habe), die Überlebenden Alexander Piloten, die durch die Luftschleuse ins All gepustet wurden (besonders der Pilot, mit dem der ausführende Captain der Hypatia gechattet hat), der relativ unbekannte Kumpel von Ezra, der im Wahn seinen Crush getötet hat, abwohl er sie nur umarmen wollte (!) oder um auch einmal einen Abschluss zu finden Captain Torrence, der sich die ganze Zeit wie der größte  %&/§&    verhalten hat.. am Ende hat man trotzdem Mitgefühl mit ihnen oder gar um manche getrauert!
Ich weiß nicht wie, aber der Tod dieser völlig unbekannten Charaktere hat mich jedes Mal ziemlich getroffen ... der von Kadys Mutter hingegen überraschender Weise nicht ...
Wie war das bei euch?

Wie denkt ihr über meine Punkte bezüglich des Buches? Ging es euch ähnlich, oder war ich zeitweise einfach zu sehr in meinem Element?

PS zensieren wie die Illuminae Grafiker kann ich ;)

PPS ich habe derzeit das Buch nicht griffbereit, deswegen werden - sobald ich das Buch wieder habe - Bilder zu den entsprechenden Stellen folgen und hier und da die entsprechenden Namen der erwähnten/beschriebenen Charaktere hinzugefügt

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