Shadowdwellers - Sagan

Erscheinungsdatum: 12.09.2013

Autor: Jacquelyn Frank

Seitenzahl: 384 Seiten

ISBN: 978-3-8025-8895-2

Erhältlich: hier 

Klappentext:
Der Priester Sagan wird in die Wildnis von Alaska entführt und begegnet dort einer Frau, die seinen Glauben und seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe stellt. Valera ist eine Hexe, die beinahe der Versuchung der schwarzen Magie erlegen wäre. Eigentlich sollte Sagan sich von ihr fernhalten, aber sein Herz hat einen eigenen Willen ... (Cover, Klappentext by Lyx - Verlag)


Rezension:
Nach Sagans dramatischer Entführung im zweiten Teil der Shadowdwellers wird nun auch seine Geschichte offenbart. Doch nicht nur das, mit dem großen Finale der Reihe löst sich auch das Geheimnis um Guin und Malaya auf!

Mit "Sagan" ist nun auch der dritte Teil von Jacqualyn Franks Reihe in Deutschland erschienen. Doch anders, als der zugegebenermaßen schlecht gewählte Titel vermuten lässt, steht Sagen nur ein Drittel des Buches zur Verfügung. Die verbleibenden 200 Seiten widmen sich ausführlich der Geschichte rund um Malaya und ihren Leibwächter Guin, die man bereits in den Vorgängern mit verfolgen konnte.
Der Stil und die Handlung des Romans sind im Vergleich zu den anderen beiden Bänden der Reihe besser umgesetzt worden. Es entsteht eine gute Spannung und eine angenehme Atmosphäre, die den Leser besonders gegen Ende hin mitfiebern lässt. Jedoch trifft dies hauptsächlich auf die Handlung rund um Malaya und Guin zu. Sagens Story wirkt jedoch arg fehl am Platz und ließt sich wie eine Art Lückenfüller. In der Kernidee zu dessen Geschichte steckt viel ungenutztes Potenzial, was dazu führt, dass das erste Drittel des Romans sich in einem Satz zusammenfassen lässt und zudem ein offenes Ende und viele Fragen zurückbleiben.

Sagan ist ein Bußpriester des Sanktuariums, der nach dem Tod seiner Dienerin allein und in Abstinenz lebt. Als er jedoch von Arcadian entführt wird und schwer verletzt in den Händen einer menschlichen Hexe aufwacht, scheint sein Schicksal besiegelt. Immerhin sind diese unter den Schattenbewohnern als Nekromanten bekannt. Doch schnell stellt sich heraus, dass ein großer Irrtum vorliegt.
Man lernt Sagan in den vorherigen Bänden als einen sehr gefassten und willensstarken Mann kennen, der sich nicht so schnell auch der Ruhe bringen lässt. Doch sobald er aus Valera trifft, ist diese Selbstbeherrschung dahin. Er kann sich seinen Gefühlen und Trieben nicht verwehren und sieht sich gezwungen sein Gelübde zu brechen. Doch ist es das wirklich wert? Immerhin ist Valera eine Sterbliche...
Valera hingegen ist eine Menschenfrau mit angeborenen magischen Kräften. Als ehemalige Nekromantin erkannte sie schnell die Niederträchtigkeit ihrer "Brüder und Schwestern". Aus Ekel und Abscheu vor sich selbst hat die junge Hexe nach dieser Erkenntnis beschlossen, ein abgeschiedenes Leben in der Wildnis von Alaska zu führen und sich von der dunklen Magie loszusagen. Gemeinsam mit ihren drei magischen Katzen war das auch kein all zu großes Problem... bis eine Gruppe gewalttätiger Männer erschienen ist und ihr Leben auf den Kopf gestellt hat.
Durch die Bedrohung der fremden Eindringlinge ist Valera nach langer Zeit dazu gezwungen, ihre Kräfte zu nutzen. Die daraus resultierenden Folgen sind jedoch schlimmer als erwartet. Ein ungeplanter Mord und ein verletzter Fremder in ihrer Küche sind jedoch erst die Spitze des Eisbergs. Als ihr "Gast" herausfindet, was sie ist, schließt die junge Frau bereits mit ihrem Leben ab. Doch die Geschehnisse nehmen einen anderen Verlauf.

Malaya ist die Kanzlerin und somit gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Tristan die Herrscherin ihrer Schattenwandlerrasse. Seit ihrer "Ernennung" gab es immer wieder Konflikte, Verschwörungen und sogar einen Bürgerkrieg. Doch all dies haben sie überstanden. Aber der vermeintliche Frieden trügt. Denn ein Feind aus Kriegszeiten hat noch lange nicht abgeschlossen und will die Herrscher vernichten. Um solch ein Attentat zu verhindern, ist Layas Leibwächter Guin seit über fünfzig Jahren an ihrer Seite. Jedoch muss ein Angriff auf die Herrscher nicht in Form von gewaltsamen Handlungen stattfinden. Diese Lektion lernt Malaya schnell, als der Senat sie zu einer Vernunftehe nach alten Traditionen zwingen will.
Zerrissen zwischen dem eigenen Willen und dem Wunsch ihr Volk in einen langen Frieden zu führen muss die junge Kanzlerin eine schwere Entscheidung treffen. Obwohl ihr bewusst ist, dass es sich bei den Drahtziehern dieser Forderung um ihre Feinde handelt, scheint es keinen Ausweg zu geben. Doch mit dieser Entscheidung kommen neue Probleme in ihrem innersten Kreis auf, als Guin gegen Malayas Entscheidung rebelliert. Es ist an der Zeit, dass sie und ihr Bruder ihre Autorität nicht länger untergraben lassen.
Guin ist seit über fünfzig Jahren loyal an Malayas Seite. Ihn bindet jedoch mehr als nur eine innige Freundschaft an die Kanzlerin. Aus Respekt vor ihrer Stellung und seinen eigenen Pflichten gegenüber hält er sich jedoch zurück und begnügt sich mit ihrer Anwesenheit. Doch ihrer Entscheidung für eine angagierte Ehe bringt alte Erinnerungen wieder ans Tageslicht, welche Guin zu einem Ultimatum zwingen.
Nachdem sich der verschlossene Krieger jahrelang seinen Gefühlen gegenüber Malaya verschlossen hat, brechen diese völlig unerwartet und gewaltsam an die Oberfläche. Obwohl er weiß, wie gefährlich dieses Handeln ist, kann er sich den Erinnerungen und Emotionen gegenüber nicht mehr verschließen. Doch was ist für ihn genug? Guin war schon immer ein Mann mit dem Motto "Alles oder Nichts". Wird ihm da eine kurze Affäre genügen?

Obwohl die Handlung nun hauptsächlich im Palast spielt, beschränken sich die Nebencharaktere größten Teils auf altbekannte Gesichter. Besonders Magnus und Dea geraten hierbei in den Fokus. Ihre Geschichte wird weitererzählt und birgt noch einige tragische und dunkle Überraschungen mit sich. Trace und Ashlas Geschichte bleibt jedoch offen, da weiterhin Jagd auf die angagierten Mördergilden gemacht wird. Zwar gibt es immer wieder kurz Auftritte von anderen Nebencharakteren, doch diese sind meist ohne große Bedeutung. Diese einseitige Fokussierung auf die Protagonisten und die daraus resultierenden beeinträchtigten Nebencharaktere lassen die Handlung an einigen Stellen sehr zweidimensional und gescripted wirken.

Bewertung:
Besonders die Geschichte um Sagan hat mich aufgrund ihrer Inhaltslosigkeit sehr enttäuscht. Ihre Art der Ausschmückung und die Gestaltung der Handlung sind nicht mal einem Kruzroman würdig. Es wurden sehr viel Potenzial und wunderbare Charaktere sozusagen einfach verschachert.
Ein Lichtblick des Ganzen ist da Malayas und Guins Geschichte. Mit einer guten und unvorhersehbaren Handlung haben sie den Roman gerettet. Es hat Spaß gemacht den beiden zu folgen und zu sehen, wie der Senat Malayas Temperament kennenlernt.
Doch leider gibt es am Ende in vielerlei Richtungen noch sehr viele offene Fragen... Es wird aus Valeras Sterblichkeit, können Ashla und ihr Kind gerettet werden und was wird aus Deas psychischen Zustand?
Es ist sehr schade, dass solche wichtigen Fragen nicht beantwortet werden und in der Luft hängen bleiben.
Für einen Abschluss war "Sagan" zwar ganz in Ordnung, aber es kann und sollte auch noch viel besser gemacht werden.

7/10  bzw. 3,5/5 Sterne 
★★★★

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